Andi Hofstetter

Event Rückblicke 2016

Tag der Bildpräsentationen (5.11.2016)

An einem regnerischen Novembertag trafen sich über 70 Teilnehmer (neuer Rekord!) im Dachtheater Muri zum 10. Tag der Bildpräsentation. Bei Kaffee und Gipfeli konnten Erfahrungen und Erlebnisse ausgetauscht oder die neuste Fototechnik diskutiert werden. In der ersten Schau zeigten uns Susi und Ueli Schlatter Bilder aus dem kargen Island. Sie erkundeten Island mehrmals auf eigene Faust während verschiedener Jahreszeiten. Die Landschafts-, Pflanzen- und Tierbilder entstanden oft abseits der touristischen Hotspots.

Dann führte uns Stefan Leimer nach Norwegen, wo er im Herbst 4 Monate unterwegs war. Der Bildervortrag zeigte einen bunten Querschnitt von Natur- und Tieraufnahmen, verschiedene Vögel, Rentiere, Bären und Elche. Fotos der Moschusochsen im Dovrefjell rundeten diesen Vortrag ab.

Nach einer Pause zeigte uns Thomas Marmet Bilder aus den Schweizer Alpen und Jura. Mit Schlafsack und Zelt konnte er schon manche fantastische Lichtstimmung mit der Kamera festhalten. Wie schaffen es die Tiere, in dieser wunderschönen, aber zugleich erbarmungslosen Umgebung den Elementen zu trotzen?

Eine ausgedehnte Mittagpause mit Suppe, Sandwiches und Kuchen machte Appetit auf das Nachmittagsprogramm.

Marcel Burkhardt präsentierte uns Vogelbilder vom Norden Finnlands und Norwegens. Neben den Lummen, Prachteiderenten und Kampfläufer zählen vor allem die in den ausgedehnten Wäldern versteckt lebenden Eulen zu den Traumzielen vieler Tierfotografen. Doch wer kann sich schon der Anziehungskraft der charismatischen Braunbären im Osten Finnlands entziehen?

Zum Abschluss entführten uns Bruno Wägli und Christian Surber in den Yellowstone im Winter mit Temperaturen bis zu -30°C. Bisons, Dickhornschafe, Wapitis, Elche, Coyoten, Weisskopfseeadler und Fischotter sind dankbare Fotomotive. Daneben gibt es grossartige Winterlandschaften zu bewundern mit Canyons, heissen Quellen, dampfenden Geysiren, gefrorenen Flussläufen und Seen sowie Wasserfälle und Sinterterrassen.

Mein ganz herzlicher Dank gilt den Vortragenden Susi und Ueli Schlatter, Thomas Marmet, Stefan Leimer, Marcel Burkhardt, Bruno Wägli und Christian Surber ebenso wie allen jenen, die das gute Gelingen dieses Anlasses ermöglicht haben - namentlich auch Hanna & André Moosmann, Anna-Barbara Utelli und Gody Schai für die Verpflegung und Rolf Müller für die Technik. Vielen herzlichen Dank und wir freuen uns schon auf den 11. Tag der Bildpräsentation im 2017!

Roland Zahnd

Goldener Herbst im Oberengadin (14.-16.10.2016)

Der Wetterbericht hatte im Vorfeld sehr viel Regen für Freitag und viel Wolken für Samstag vorausgesagt. Tatsächlich hat es bei der Ankunft in Moteratsch wie aus Kübeln geregnet und es machte keinen Sinn fotografieren zu gehen. Deshalb haben wir uns entschieden die Licht Stimmung im Oberengadin anhand des Malers Giovanni Segantini in seinen Werken im Segantini Museum in St. Moritz zu studieren. Dieser Maler hatte sich auf die Freiluft Hochgebirgsmalerei spezialisiert und vermochte es mit seiner pointilistischen Maltechnik das Licht der Hochgebirgswelt meisterlich auf seine Leinwand zu bannen. Anschliessend besuchten wir in einer Galerie in Pontresina die Ausstellung „(Nicht) Fern“ des Bündner Fotografen Guido Baselgia, dessen Fotos analog aufgenommen und oft in Schwarzweiss entwickelt wurden. Auf seinen Bildern sind ungewöhnliche Schauspiele der Natur und Landschaften aus der Schweiz, Bolivien, Norwegen etc. abgelichtet. Nach diesem Ausflug nahmen wir ein sehr reichhaltiges Abendessen im Hotel ein.

Am nächsten Tag hat sich das Wetter bereits ein bisschen verbessert und es regnete immerhin nicht mehr, deshalb haben wir uns entschieden um 6 Uhr aufzustehen, um den Sonnenaufgang am Ova da Moteratsch zu fotografieren. Danach gab es Frühstück im Hotel. Am Vormittag haben wir uns aufgeteilt, ein paar Leute gingen direkt zum Moteratsch Gletscher, denn es hatte sich am Fuss des Moteratsch Gletscher ein Gletschertor gebildet und am Vormittag war das Licht darauf ideal. Die anderen haben zuerst im Arven-Lärchen Wald um den Ova da Bernina fotografiert und sind dann später auch zum Fusse des Moteratsch Gletschers gegangen.

Am späten Nachmittag haben wir uns dann nach Punt Muragl aufgemacht, wo wir die Seilbahn nach Muottas Muragl nahmen. Bei Ankunft an der Bergstation hatte der Wind die Wolkendecke bereits ziemlich aufgerissen und uns bot sich ein atemberaubenden Blick auf die Seen der Engadiner Seenplatte, den Gipfel des Piz Palü und auf andere schöne Motiven. Kurz vor und während dem Sonnenuntergang gab es durch die teils dichteren teils lockeren an uns vorbei ziehenden Nebelschwanden ein ganz besonderes Schauspiel. Mit diesen Bildern im Kasten gingen wir wieder zurück nach Moteratsch, wo wir im Hotel das Abendessen eingenommen hatten.

Am letzten Tag waren wir früh aufgestanden, um direkt nach dem Frühstück ins Haupttal des Oberengadins zur Halbinsel Chastè bei Sils am Silsersee zu fahren. St. Moritz war an diesem Morgen fast komplett im Nebel verhüllt und auch über dem Silsersee zogen teils grössere teils kleinere Nebelschaden dahin. Dadurch gab es genügend schöne Ereignisse, welche wir fotografierend festhalten konnten, während die Sonne langsam über die Berge kam. Als die Sonne aufgegangen war, gab es im Arven-Lärchen Wald auf der Halbinsel Chastè genügend Schutz vor dem nun zu hartem Sonnenlicht und spannende Motive. Gegen Mittag haben wir uns alle nochmals getroffen und assen an einer Grillstelle auf der Halbinsel Chastè gemeinsam unser Lunchpaket. Danach ging es mit sehr vielen unterschiedlichen und schönen Eindrücken und Fotos auf der Speicherkarte zurück nach Hause. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an Anna-Barbara für die tolle Organisation und Leitung dieser 3 wundervollen Tage im Oberengadin!

Philip Omlin

Rundflug mit der JU52 (30.9.2016)

DIE NATURFOTOGRAFEN GEHEN IN DIE LUFT

Die Wettervorhersage von Meto Schweiz für den Freitagabend hörte sich gut an. Hochdruckeinfluss im Mittelland, leichter Föhn in den Bergen. In der Gartenwirtschaft des Airforce Centers in Dübendorf trudelten die Naturfotografen langsam ein. Bei herrlichem Sonnenschein und einem kühlen Getränk konnten wir uns auf den bevorstehenden Flug einstimmen.

In der Eingangshalle nahm uns kurz nach 17:45 Uhr Susanne Venditti in Empfang. Unkompliziert und ohne irgendwelche lästigen Kontrollen führte sie uns auf das Flugfeld. Da stand auch schon die weisse JU52 mit der Immatrikulationsnummer HB-HOS. Bereit für unseren Sonnenuntergangs-Rundflug! Da im Flugzeug nur Fenstersitzplätze vorhanden sind, konnte jeder einen solchen exklusiven Platz erhaschen. Spätestens jetzt merkten alle, warum Susi in der Einladung empfohlen hatte, nur die kleine Ausrüstung mitzunehmen, denn Platz war nicht wirklich viel vorhanden. Die Türe wurde geschlossen und nach einer kurzen Sicherheitsinstruktion konnte es losgehen. Vorbei war es jetzt mit der Ruhe. Die drei 9-Zylinder-Sternmotoren von BMW wurden gestartet. Jedem Passagier, der ein bisschen Benzin im Blut hat, wurde es warm ums Herz. Diese Technik mit Baujahr 1939 konnte man buchstäblich riechen und in allen Gliedern spüren.

Nach einem kurzen Motorencheck startete das Flugzeug Richtung Süden. Durch den Vortrieb der drei BMW-Sternmotoren mit je 625 PS hob die alte Tante sanft in den blauen Abendhimmel ab. Die beiden Piloten steuerten das Flugzeug, das mit einer Reisegeschwindigkeit von ca. 180 km/h unterwegs war, nun Richtung Süden. Als sich auf der rechten Seite eine zweite JU52 zu uns gesellte, kam bei den Fotografen Hektik auf. Jeder wollte eine schöne Aufnahme dieser nicht alltäglichen Begegnung auf seiner Speicherkarte verewigt haben. Vorbei am Seedamm bei Rapperswil ging es jetzt über Einsiedeln Richtung Schwyz. Alle Naturfotografen waren mit ISO, Blende und Verschlusszeit beschäftigt, um die untergehende Sonne möglichst kreativ abzulichten. Leider hielt der Föhn nicht solange an wie erwartet. Es bildeten sich in der Innerschweiz Wolken und deckten den blauen Himmel ab. Dies konnte allerdings die Stimmung an Bord nicht trüben. Nach dem Überflug der beiden Mythen und dem Überqueren des Moutathals drehten wir nach Osten. Kurze Zeit später bewunderten wir den Hüfigletscher und liessen den Clariden und den Glärnisch an uns vorbeiziehen. Der von uns gebuchte einstündige Rundflug neigte sich langsam dem Ende zu und unsere beiden Piloten kündigten an, dass wir uns nun Richtung Westen auf den Heimweg begeben. Kurz vor dem Eindunkeln kam dann auch schon die Landepiste in Dübendorf ins Blickfeld. So sanft wie wir abgehoben hatten, landeten unsere Piloten nun die Tante am Ausgangspunkt unseres Rundfluges.

Für die Organisation dieses Events, liebe Susi, danken wir dir ganz herzlich. Wir werden diesen Abend in bester Erinnerung behalten!

André Zimmermann  

Schlangen im Berner Oberland (3.9.2016)

An einem sonnigen Septembermorgen empfing uns Severin Erni von der KARCH am Bahnhof und wir fuhren gemeinsam auf eine abgelegene Alp. Wir alle wollten mehr über Schlangen erfahren und wir wurden nicht enttäuscht!

Severin erklärte uns die verschiedenen Schlangenarten in der Schweiz, ihre Verbreitung und die Ansprüche an den Lebensraum. Dann durchstreiften wir einen strukturreichen Südhang auf der Suche nach Schlangen. Doch eine Schlange zu finden ist gar nicht so leicht! Und wenn man eine entdeckt, ist sie innert Sekunden unter einem Felsen verschwunden.

Doch Severin hat für uns eine schwarze Aspisviper eingefangen, welche wir auf einem Moospolster fotografieren konnten. Dann entdeckte er für uns noch ein gebändertes Exemplar, welches sich auf einem Felsen fotografieren liess. Nach einem Imbiss an einer Feuerstelle konnten wir sogar noch eine dritte Aspisviper ablichten. Die Aspisvipern können sehr unterschiedliche Farben und Zeichnung aufweisen. Auf dem Rückweg gab es noch weitere Motive wie Silberdistel und Schmetterlinge. Alles in allem wurden unsere Erwartungen mehr als erfüllt und wir haben viel über Schlangen in der Schweiz gelernt. An dieser Stelle ein ganz grosses Dankeschön an Severin Erni für diesen wundervollen Tag!

Roland Zahnd

Steinwild am Niederhorn (20.-21.8.2016)

Die Wetteraussichten verhiessen für den Samstag nichts Gutes, als sich am Samstagmorgen zehn Naturfotografen beim Berghaus Niederhorn trafen. Wir beschlossen, uns sofort auf den Weg zu machen entlang des Güggisgrats zum Burgfeldstand. Zum Glück regnete es nur eine Stunde und wir konnten Steinwild und Gämsen fotografieren. Nach dem Nachtessen liess sich die Sonne immer noch nicht blicken, doch gab es spannende Stimmungen mit Wolken und Nebel.

Am nächsten Morgen gingen wir schon um 6 Uhr los und konnten den Sonnenaufgang auf dem Burgfeldstand fotografieren. Ein Schwarm Alpendohlen hoffte auf ein paar Brotreste von unserem Imbiss.

Dann kam wieder eine Nebelwand und wir wanderten zum Gemmenalphorn. Als sich der Nebel lichtete sahen wir eine grosse Gruppe Gämsen, doch leider zu weit entfernt für gute Aufnahmen.

Zurück auf dem Burgfeldstand konnten wir drei Steinböcke aus nächster Nähe an der Salzlecke und beim Äsen beobachten und an einer schwer zugänglichen Stelle entdeckten wir sogar Edelweiss. Zum Abschluss präsentierte sich eine Gruppe Steinwild mit Steinbock, Steingeissen und Kitzen und liess sich ausgiebig fotografieren. Nach dem Mittagessen kehrten die Teilnehmer mit vielen schönen Erlebnissen nach Hause zurück.

Roland Zahnd

GV-Event Riederalp (17.-19.6.2016)

Es ist das Revier krächzender Tannenhäher und majestätischer Hirsche: der Aletschwald oberhalb des grössten Gletschers der Alpen. Hier wachsen knorrige Arven und Lärchen neben Totholz und vermitteln fast ein bisschen Urwaldfeeling. Kein Wunder, gelten doch die teils über 900 Jahre alten Bäume als die ältsten der Schweiz.

Seit das über 400 Hektar grosse Gebiet 1933 unter Naturschutz gestellt wurde, hat der Mensch hier keine Forstwirtschaft mehr betrieben. Das Spezielle am Aletschwald sind die verschiedenen Stadien der Neubesiedlung der vom Gletscher freigegebenen Seitenmoränen durch die Pflanzen. Ein einzigartiges Wander- und Naturparadies!

Im Rahmen der Generalversammlung der Naturfotografen Schweiz habe ich den Aletschwald letztes Wochenende wieder einmal besucht. Auch der Murmeltierwiese bei der Riederalp haben wir einen Besuch abgestattet, doch die Nager wollten nicht so recht posieren. Vielleicht haben sie aufgrund des miserablen Wetters die letzten Tage und Wochen entschieden, den Winterschlaf noch etwas zu verlängern…

Im Aletschwald hingegen herrschte buntes Treiben! Besonders gefiederte Freunde wie Specht und Häher begleiteten uns auf unserer kurzen Wanderung und sorgten für viele Fotostops. Sogar einer Hirschfamilie bin ich begegnet, doch leider war ich zu langsam zum fotografieren. Vielleicht besuche ich sie im Herbst noch einmal und habe dann mehr Glück. Dann, wenn die Lärchen nämlich ihr goldgelbes Kleid angezogen haben, beginnt für mich die schönste Jahreszeit im Aletschwald!

Melanie Weber

Sibirische Iris im Eriskircher Ried (28.5.2016)

In der vergangenen Nacht fiel in der Bodenseegegend heftiger Regen. Nicht verwunderlich, dass daher am Morgen während der Überfahrt noch dunkle Wolken über dem Schwäbischen Meer hingen. Es brauchte somit eine gehörige Portion Optimismus, um an erfolgreiche Naturfotografie zu denken! Aber wer wagt, gewinnt.

Schon nach kurzer Zeit drang die Sonne schwach durchs Gewölk und verhiess optimale Lichtbedingungen. Einzig der Wind war anfänglich ein Spielverderber, liess er doch die auf langen Stengeln sitzenden blauen Irisblüten hin und her schwanken. In den Pfeifengraswiesen breitete sich ein Meer von blauen Blüten aus, ein Anblick, der heute selten geworden ist. Die Iris Sibirica ist eine stark bedrohte Art. Neben der Sibirischen Schwertlilie fand sich die viel häufigere und nicht gefährdete Gelbe Schwertlilie. Nicht so einfach, die beiden im gleichen Bild zu haben! Daneben bringen Beinwell, Kuckucks-Lichtnelke und Fleischrote Fingerwurz Farbe ins frische Grün.

Zahlreiche Vogelarten lassen sich hören oder beobachten: Pirol, Kuckuck, Grün- und Buntspecht, Zwergtaucher, Lachmöwe, verschiedene Meisen, Buchfink, Amsel, Singdrossel, Stock- und Kolbenente, Blässhuhn, ein Flug von 8 Höckerschwänen und je ein kreisender Schwarzmilan und vorbeifliegender Kormoran.

Imposant sind die für den Auenwald so typischen, mächtigen Schwarzpappeln und Silberweiden, auf letzteren wachsen auffallend viele und grosse Mistelgruppen. Hübsch und fotogen sind die grossen Blütendolden des Gewöhnlichen Schneeballs. Am Faulbaum sind die Räupchen des Zitronenfalters geschlüpft und bewegen sich geschickt in den Gespinsten.

Nach gut drei Stunden intensivem Beobachten und Fotografieren trifft man sich wieder am Parkplatz, gleichzeitig mit den ersten Regentropfen! Nach der Verpflegung im Strandbad Restaurant geht’s zurück nach Friedrichshafen und wieder heimwärts mit der Fähre. Schade, dass sich nur 6 Teilnehmer zur Teilnahme entschliessen konnten. Vielleicht ist der Bodensee halt doch für viele etwas weit entfernt. Aber wer dabei war, hat es sicher nicht bereut und ist mit schöner Ausbeute belohnt worden.

Paul A. Hui

Vogelfotografie am Neuenburgersee (23.-24.4.2016)