Dominik Cantaluppi

Event Rückblicke 2021

Fotofallen (11.11.2021)

Sei ein Perfektionist, sei kreativ, sei geduldig!

Die Aufforderung des sympathischen und erfahrenen Tierfotografen Pierre Watson steht sinnbildlich für das Thema Tierfotografie mit Fotofallen: Neben einigem an Technik sind vor allem auch Kreativität und viel Geduld gefragt. Gestützt auf seine langjährige Erfahrungen hat Pierre Watson im Theorieteil des Workshops das Zusammenspiel zwischen Kamera, Bewegungssensor, Blitzgeräten, Sender und Empfänger sowie dem Tier verständlich erklärt. Das bei Nachtaufnahmen nicht etwa die Kamera, sondern vor allem die Stärke der Blitzgeräte und der Blitzzeitpunkt massgebend sind, auch das hat Pierre Watson den Teilnehmenden nähergebracht. Die eigentlichen Erfolgsfaktoren für gelungene Aufnahmen von nachtaktiven und scheuen Tieren sind aber sicher gute Kenntnisse über das Bewegungsverhalten und den Aufenthaltsort der Tiere sowie Kreativität, sei es bei der mitunter aufwändigen Installation der Komponenten im Wald oder im Garten, beim Akkumanagement oder beim Schutz von Kamera und Blitz vor der Witterung oder vor Insekten. Im praktischen Anschauungsunterricht nahe einer tief verschneiten Hütte im Wald bei Marbach hat Pierre Watson den Teilnehmenden schliesslich gezeigt, dass Tierfotografie mit Fotofallen auch dann sehr viel Spass macht, wenn es nicht immer beim ersten Bild klappt. Pierre, herzlichen Dank für den interessanten und sehr lehrreichen Workshop und die sympathische Gastfreundschaft in der Marbach-Hütte!

Daniel Birkenmaier

Jubiläumsanlass (6.11.2021)

Am 6.11.21 feierte der NFS sein 20-Jahr-Jubiläum im Landhaus in Solothurn und es war ein voller Erfolg. 114 Teilnehmer und Teilnehmerinnen liessen es sich nicht nehmen, die Anreise nach Solothurn anzutreten, um gemeinsam diesen besonderen Anlass zu feiern. Dabei bot das Landhaus ein ganz besonderes Ambiente und damit einen würdigen Rahmen.

Im grossen Präsentationssaal konnten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen alle Bildervorträge auf einer grossen Leinwand geniessen.

Roland Zahnd, Präsident des NFS, begrüsste alle und überbrachte die Botschaften von Ehrenmitglied Paul Hui und Gründungspräsident Ralph von Allmen, welche aus gesundheitlichen Gründen leider nicht teilnehmen konnten.

Kai Rösler entführte uns in den Mikrokosmos der Insekten mit sensationellen Bildern und kleinen Videos. Pierre Watson zeigte uns in seinem Vortrag, was man mit Fotofallen so alles anstellen kann und was dabei zu beachten ist. Mel Weber präsentierte uns Vögel und Landschaften vom anderen Ende der Welt, dem traumhaften Neuseeland. Demian Knobel berichtete uns von den winterlichen Erlebnissen zusammen mit seinem Vater auf der Suche nach Moschusochsen im Dovrefjell Nationalpark in Norwegen.

Zum krönenden Abschluss konnte uns Robert Bösch seine Leidenschaft fürs Bergsteigen wie auch fürs Fotografieren näherbringen. Was für eine Freude, dass wir ihn für diesen Anlass gewinnen konnten.

Alles in allem war es eine sehr gelungene Veranstaltung, an die wir uns ganz sicher noch lange erinnern werden. Wir können uns schon darauf freuen, wenn in 5 Jahren das 25-Jahr-Jubiläum des NFS ansteht.

Christine Sersch

Wildes Val de Travers (30.10.2021)

Am letzten Samstag im Oktober machten wir uns auf den Weg in den wilden Westen der Schweiz. Schon vor Sonnenaufgang wanderten wir zum Felsenkessel des Creux du Van. Der Wetterbericht verhiess auf den ersten Blick nicht viel Gutes. Eine Front näherte sich aus Westen und es sollte den ganzen Tag regnen. Unsere Hoffnung, eine grossartige Morgenstimmung erleben zu können erfüllte sich aber zum Glück noch. Während die ersten Tropfen fielen, zauberte das erste Licht wunderschöne Farben an den Himmel. Nach ein paar Minuten war das Spektakel aber wieder vorbei.

Anschliessend umrundeten wir den Creux du Van auf der Suche nach Steinböcken. Am anderen Ende fanden wir schliesslich ein paar Tiere, welche wir bei dem immer stärker werdenden Regen fotografieren konnten.

Nach einer Kaffeepause fuhren wir weiter nach Noiraigue. Von dort erkundeten wir die herbstlich gefärbte Areuse-Schlucht. Das Highlight war die bekannte Steinbrücke. Gegen Mittag wurde das Wetter etwas besser und wir konnten unser Picknick sogar ohne Kapuzen geniessen.

Am Nachmittag fuhren wir weiter zum Col de la Tourne. Unterwegs machten wir jedoch noch einen spontanen Zwischenhalt beim Hochmoor von Les Ponts de Martel.

Zum Sonnenuntergang wanderten wir zu einem Aussichtpunkt hoch über dem Val de Travers. Da es immer noch sehr viele Wolken hatte, erwarteten wir nicht allzu viel. Die Aussicht über den Neuenburgersee, das Mittelland bis an die Voralpen war mit den Nebelfetzen, die in der Luft hingen, beeindruckend. Zwischendurch zeigte sich auch kurz ein Sonnenstrahl auf den Bergen was uns dazu einlud, mit dem Teleobjektiv ein paar Ausschnitte zu fotografieren. Dabei blieb es dann auch. Der kleine Lichtfleck im Westen wurde immer kleiner und erneut zogen ein paar Regenwolken auf uns zu. So entschieden wir uns zum Auto zurückzukehren und uns auf den Heimweg zu machen.

Vielen Dank an alle Teilnehmer für diesen schönen Herbsttag mit vielen interessanten Gesprächen und doch ein paar Fotomomenten, trotz des nicht ganz trocknen Wetters.

Thomas Marmet

Alpenveilchen in der Bündner Herrschaft (18.9.2021)

Am Samstagmorgen, 18. September 2021, treffen sich die Teilnehmenden um 8.15 Uhr am Bahnhof Maienfeld für den Event «Alpenveilchen». Die Luft ist frisch, aber die ersten Sonnenstrahlen machen sich hinter den Bergen bemerkbar und es verspricht ein schöner, sonniger Herbsttag zu werden.

Nach einer kurzen Begrüssung durch Anna-Barbara Utelli, verteilen sich die Teilnehmenden, die mit dem öffentlichen Verkehr angereist sind, auf die vorhandenen Fahrzeuge, um zum Standort der Alpenveilchen zu fahren.

Anna-Barbara führt uns kurz ins Thema «Alpenveilchen» ein. Danach machen wir uns auf die Suche nach den Alpenveilchen. Die Wiese liegt im Schatten, ist taunass. Wir müssen genau hinschauen, wo sich die kleinen Pflanzen befinden. Nach und nach finden wir unsere Motive und installieren unser Fotoequipment. Los geht’s mit den Aufnahmen.

Langsam scheint die Sonne über die Berge. Die Lichtverhältnisse werden besser. Teile der Wiese sind von der Sonne in helles Licht getaucht. Wir verlegen die Aufnahmeorte in den Wald. Je länger die Sonne scheint, desto wärmer wird es. Mit den wärmeren Temperaturen sind die Fliegen, Schmetterlinge und andere Insekten munter geworden. Die herumfliegenden Insekten lenken vom eigentlichen Motiv Alpenveilchen ab.

In der gemeinsamen Mittagspause geniessen wir die mitgebrachte Verpflegung. Dabei wird gefachsimpelt, Erfahrungen und Erlebnisse ausgetauscht.

Am Nachmittag verlegen wir den Aufnahmeort in ein Waldstück, das sich etwas weiter entfernt vom ersten Standort befindet. Dieser Wald hat wenig Unterholz und wenig Unterwuchs. Auch lichte, grasbewachsene Stellen sind zu finden. Im Laufe des frühen Nachmittags verabschieden sich die ersten Teilnehmenden nach Hause.

Herzlichen Dank, Anna-Barbara, für den gut organisierten und gelungenen Anlass. Es hat mir viel Spass gemacht.

Regina Nattefort-Flachsmann

Val S-charl/Tamangur (10-12.9.2021)

Bereits im Postauto von Scuol nach S-charl zeichnet es sich ab: An diesem Wochenende im September werden nicht nur Fotos geschossen im Val S-charl. Es ist Hochjagd in Graubünden – die Jäger allgegenwärtig. Es ist zu hoffen, dass niemand unserer Foto-Gruppe einer Verwechslung zum Opfer fallen wird...

Nicht der Schuss auf den kapitalen Hirsch, sondern Europas höchstgelegener Arvenwald Tamangur hat sieben Fotobegeisterte ins entlegene S-charl gerufen. Bei Sonnenschein trudeln sie am Freitagabend im Gasthaus Mayor ein. Bei hausgemachten Gnocchi, Bier und Panna Cotta stimmt man sich auf die Fotopirsch am kommenden Tag ein. Reinhard (www.photofascination.ch), Reisefotograf und Leiter unserer Exkursion, gibt uns einen Vorgeschmack auf mögliche Motive: Sprudelndes Bächlein Clemgia, Wasseramseln, Tannenhäher, Adler, Bartgeier, Murmeltiere und nicht zu vergessen das Hauptziel unserer Reise; der „God da Tamangur“.

Ausgeschlafen und gestärkt macht sich unsere kleine Gruppe am folgenden Tag um 8 Uhr auf den Weg Richtung Tamangur. Der Himmel ist wolkenverhangen und die Daunenjacke wärmt. Wanderer erreichen den Arvenwald in einer Stunde, Naturfotografen brauchen länger. Gerne geht bei der Suche nach Pilzen und Wasserfällen die Zeit vergessen. Erst recht, wenn die Lichtverhältnisse stimmen. An diesem Samstagvormittag schafft die fehlende Sonne perfekte Voraussetzungen für Langzeitbelichtungen am Wasser. Die sechs Fotografen und die Fotografin verteilen sich entlang der Clemgia und nehmen das sprudelnde Bächlein aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln ins Visier. Über uns kreisen die Tannenhäher, emsig beschäftigt, ihren Wintervorrat anzulegen. Erst gegen Mittag gelangen wir zum Tamangur; die Sonne versteckt sich weiterhin hinter den Wolken. Bei Sandwich und Apfel aus dem Rucksack hören wir die Murmeltiere pfeifen, bekommen sie aber weder vor die Linse noch vor die Augen. Dafür wartet nun endlich der Tamangur auf uns. Reinhard hat nicht zu viel versprochen – der Wald ist so märchenhaft wie sein Name. Mit etwas Fantasie lassen sich die unterschiedlichsten Fabelwesen ausmachen wie beispielsweise Nessie, das Seeungeheuer vom Loch Ness. Aus der Ferne hören wir ab und zu ein Schuss fallen, uns haben die Jäger glücklicherweise nicht aufgestöbert. Am späteren Nachmittag wandern wir alle glücklich und zufrieden zurück zum Hotel. Und wer hätte damit gerechnet? Drei richtig vollgefressene Murmeltiere wagen sich aus ihrem Bau und präsentieren sich uns direkt am Wanderweg. Nun fehlen nur noch Adler und Bartgeier und Reinhards Motiv-Liste vom Vorabend wäre komplett.

Beim 3-Gang-Menu am zweiten Abend werden immer verrücktere «Räubergeschichten» aus aller Welt zum Besten gegeben. Passend zum Russland-Abenteuer von Philippe wird zum Dessert Zitronensorbet mit Wodka serviert. Wir bedanken uns bei Reinhard und dem Event- Team ganz herzlich für die perfekte Organisation dieser unvergesslichen Exkursion ins Val S- charl. Wir kommen wieder!

Claudine Sydler

GV-Event (25-27.6.2021)

GV 2021 im Saastal: ein Wochenende mit Pfiff!
So manch einer war am Freitag wohl froh, der Hitze im Tal zu entfliehen und mit dem Poschi oder dem Auto in die hinterste Ecke des Saastals zu kurven. Im auf fast 1700m gelgenen Saas Almagell sind die Temperaturen angenehm und beim Begrüssungsapéro warten auch kulinarische Erfrischungen. Die oder der Naturfotograf*in des Jahres weilt vielleicht auch schon inkognito unter uns, doch weil die Wettbewerbsauflösung den Corona-Massnahmen zum Opfer fiel, können wir darauf noch nicht anstossen. Wir üben uns in Geduld uns sind gespannt auf die Online-Verkündung in den nächsten Tagen.

Der nächste Morgen startet mit der traditionellen Warteschlange vor der Kaffeemaschine am Frühstücksbuffet. Bald sind aber alle verköstigt und mit Lunchpaketen bewaffnet geht’s ins Nachbarsdorf Saas Grund. Die Gondelbahn bringt uns bequem hoch auf den Kreuzboden, wo sich die Naturfotografen-Schar in alle Richtungen verteilt: während die einen auf dem Blumenweg Frühblüher und das fantastische Panorama geniessen, haben die anderen nur noch Augen für die putzigen Murmeltiere in der unmittelbaren Nachbarschaft der Bergstation. Wiederum andere zieht es noch weiter empor, aufs Hohsaas. Hier, auf über 3000 Meter über Meer, kommt man schon fast ein bisschen ins Schnaufen beim kurzen Spaziergang an die Zunge des Triftgletschers. Dort gibt es einerseits faszinierende Séracs zu bestaunen und andererseits Alpinisten auf dem Weg aufs Weissmies zu beobachten.

Am Nachmittag ziehen langsam ein kühler Wind und ein paar verdächtige Gewitterwolken auf. Das scheint aber den Bartgeier, der sich in der Thermik der Bergflanke entlang hochschraubt, nicht zu stören. Leider ist er selbst für die zum Teil monströsen Teleobjektive, die wir da so durch die Gegend schleppen, etwas zu weit weg. Dennoch eine tolle Beobachtung, die uns zufrieden wieder zu Tal gondeln oder wanden lässt. Vor dem Abendessen folgt die offizielle Generalversammlung. Neben den ständigen Traktanden müssen wir uns dieses Jahr auch zwei Vorstandsmitglieder verabschieden: André und Hansruedi werden für ihren langjährigen Einsatz verdankt, unter grossem Applaus zu Ehrenmitgliedern ernannt und bleiben so dem Verein auch ausserhalb dieses Gremiums erhalten. Für Verstärkung werden künftig die beiden neuen Vorstandsmitglieder Marc (Events) und Monika (Finanzen) sorgen, die ebenfalls mit Applaus willkommen geheissen werden.
Fotografisch gesehen wartet der Sonntag Vormittag nochmals mit Highlights auf: während der einen Gruppe am Mattmark Stausee der Wind um die Ohren pfeifft, gehen die anderen entweder am Dorfrand von Saas Fee oder auf dem Spielboden mit Murmeltieren auf Tuchfühlung. Die sind hier übrigens nicht sehr auf Pfiff, wenn man damit ihre Warnschreie bei «Bodenangriffen» meint: sehr an den Menschen gewöhnt (...und wohl auch mit Futter VERwöhnt...), haben einige Exemplare fast jede Scheu verloren und lassen sich mit etwas Geduld sogar mit dem Weitwinkel-Objektiv fotografieren. Gegen Mittag endet ein rundum gelungenes GV Event mit einem reichhaltigen Abschiedsapéro zurück im Hotel Zurbriggen Saas Almagell – herzlichen Dank allen Beteiligten für die Organisation dieses tollen Wochenendes!

Mel Weber | www.tiefblicke.ch

Libellen am Wasser (29.5.2021)

Den wenigsten Passagieren, die den Flughafen Zürich nutzen, dürfte es bewusst sein, dass sich unmittelbar neben der Piste das Naherholungsgebiet der alten und neuen Glattläufe befindet, welches zu den bedeutendsten und attraktivsten Altwasserlandschaften des Kantons Zürich gehört. Das Naturschutzgebiet ist Lebensraum für eine Vielfalt von Pflanzen und Tieren. Es wurde im Rahmen des Ausbaus des Flughafens geschaffen.

Am Morgen des letzten Samstags im Mai versammelten sich zwölf Naturfotografen*innen am Bahnhof Rümlang, um sich unter der kundigen Führung von Erich auf die Suche nach Libellen, die in diesem Gebiet häufig vorkommen, zu begeben. Der ungewöhnlich kalte und nasse Mai dämpfte die Erwartungen etwas, es war zu befürchten, dass viele Libellen noch im Larvenstadium sind. Zum Glück reichten zwei, drei sonnige Tage, um eine grosse Anzahl von gebänderten Prachtlibellen (Calopteryx splendens, Tier des Jahres 2008 von Pro Natura) zum Schlüpfen zu bringen. Die renaturierten alten Glattläufe bilden für sie einen idealen Lebensraum. Für die im Gebiet ebenfalls heimischen roten Libellen (Name von Eric erfragen) war es witterungsbedingt noch ein paar Tage zu früh.

Nach kurzem Fussmarsch im Gebiet angelangt, erläuterte Erich mit grosser Kompetenz die Entstehung des Schutzgebietes und gab Hinweise, welche Tiere und Pflanzen ausser Libellen zu finden sind.
Die ca. 5cm langen, blau-grün schillernden Männchen und die gleichgrossen, grün- bis bronzefarbenen Weibchen der gebänderten Prachtslibelle mit ihren ca. 6 cm langen Flügelpaaren bildeten in der Morgensonne attraktive Motive. Jedenfalls, solange sie noch auf Halmen sassen und sich aufwärmen. Einmal in der Luft, waren sie sehr schwierig im Sucher zu halten, denn die wahren Luftakrobaten machten sich pfeilschnell auf die Jagd nach Insekten. Dafür sind sie dank ihrer grossen Facetten-Augen und ihres beweglichen Kopfes bestens gerüstet. Wie alle Libellen, können sie ihre Flügel unabhängig voneinander bewegen – das verleiht ihr eine grosse Wendigkeit. Allerdings werden Prachtslibellen auch leicht zur Beute grösserer Artgenossen, von Fischen, Fröschen und Vögeln.

Bald einmal verschwanden die Fotograf*innen im hüfthohen Gras längs der Glattläufe, stellten ihre Stative auf und brachten ihre Makro-Objektive in Anschlag. Gar nicht so einfach, in dieser dichten Vegetation einen guten Bildausschnitt zu finden. Dabei zeigte es sich, dass die Fluchtdistanz der einzelnen Individuen recht unterschiedlich war. Oft kehrten sie an den gleichen Halm zurück. Geduld war also gefragt – wie immer in der Tierfotografie.

Das Gebiet alte Glattläufe ist von zahlreichen Wegen durchzogen, die von Wanderern und Bikern gerne genutzt werden. Attraktive Auenlandschaften, Naturwiesen und Äcker, Spiegelungen in stehenden Gewässern, die nur in diesem Gebiet vorkommende sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) und verschiedene Orchideenarten bieten viele attraktive Fotomotive. Immer wieder ist auch ein Blick auf das Flugfeld möglich. Der wegen Corona deutlich reduzierte Flugbetrieb war augenfällig.

Der Lunch aus dem Rucksack an einem der Rastplätze bot Gelegenheit zum Fachsimpeln und zum Erfahrungsaustausch. Für Insektenfotografie ist ein Makro-Objektiv mit längerer Brennweite, mindestens 100mm, besser aber zwischen 150 und 200mm, eventuell sogar an einer Kamera mit Crop-Faktor von Vorteil. Eine kurze Verschlusszeit, nötigenfalls unter Inkaufnahme höherer ISO-Werte, ist Voraussetzung für scharfe Bilder, denn die Halme, auf denen die Libellen sitzen, sind kaum je wirklich ruhig und auch ohne Wind fast ständig in Bewegung.

Im Verlauf des Nachmittags machten wir uns mit leeren Akkus und vollen Speicherkarten, vor allem aber mit vielen tollen Erinnerungen – viele auch mit der Absicht, bald wieder an diesen wunderschönen Ort zurückzukehren - auf den Heimweg. Die Sichtung, Bewertung und Bearbeitung der Bilder wird uns noch viel Arbeit und viele Glücksmomente bescheren.

Ein grosses und herzliches Merci an Therese für die perfekte Organisation dieses Events und an Erich sowie seinen Sohn Janis für die kundige Führung durch dieses Kleinod inmitten
dieser durch den Menschen intensiv genutzten Landschaft mit dicht bebauter Verkehrs- und anderer Infrastruktur.

Bruno Wägli, Aarberg